22. Januar 2014

Georg Minne im Gerhard Marcks Haus (Bremen)


Das Gerhard Marcks Haus - das Bildermuseum  in Bremen

Direkt neben der Bremer Kunsthalle liegt das „Gerhard Marcks Haus“ und um zu verdeutlichen was das Haus beherbergt gibt es den Zusatz: „Das Bildhauermuseum im Norden.“ Ich war nicht wegen einer speziellen Ausstellung da und wusste auch nicht auf was ich mich dort einlasse. Ich sollte positiv überrascht werden. Am Eingang werde ich freundlich begrüßt. Nach einer Frage, wo es jetzt hier so längs geht und wie das Haus konzipiert wäre, bekam ich eine kurze aber völlig ausreichende Einführung in die Räumlichkeiten. Es gibt zwei Ausstellungen, eine größere von Georg Minne (1866 - 1941) und Werke von Friederike Klotz. In diesem Artikel beschreibe ich die Austellung mit den Werken von Georg Minne. In einem der folgenden Blogartikel geht es dann um die 1966 geborene und jetzt in Berlin lebende Künstlerin Frederike Klotz.

Brunnen in Belgien mit Figuren von Georg Minne
Zuerst besuche ich die Hauptausstellung im Erdgeschoss, das Werk von Georg Minne. Die Ausstellung trägt neben dem Namen des Künstlers den Untertitel „Ein Anfang der Moderne“. Der im Jahre1866 in Belgien geborene Künstler. Er schreibt sich bereits mit 13 Jahren in die Kunstakademie in seinem Heimatort ein und arbeite Zeitlebens als Bildhauer. Nicht das ich jetzt der große Spezialist für Bildhauerei wäre, aber es sind Formen, die mich an andere Bildhauer bzw. Bildhauerin erinnern, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Das „Angebdeutet“ von Ernst Barlach finde ich in den Figuren wieder, dazu das „Trauernde“ und „Schützende“ von Käthe Kollwitz. Alle genanten Eigenschaften sind nicht so ausgeprägt wie bei Kollwitz oder Barlach, aber deutlich zu erkennen.

Die Figuren Minnes zeigen oft kniende Menschen, sie verschränken die Arme um den eigenen Körper oder schützen in diesen Kinder oder wichtige Dinge. Die Köpfe sind oft hängend. Trauernd? Resigniert? Müde? Oder alles zusammen? Es bleibt offen. Dieses ist wohl auch im Sinne Minnes, der die Empfindungen des Betrachters herauskitzeln möchte. Daneben stehen aber auch Figuren, die fuchtelnd ihre Arme von sich strecken. Diese selteneren Skulpturen wirken aber nicht befreit. Sie wirken nach Kampf und Hatz. Es könnte vielleicht mit einer Person verglichen werde, die im Schlaf um sich schlägt. Nicht ganz bei Sinnen und dabei in einer dramatischen Situation. Wenn ich mich jetzt etwas weit aus dem Fenster lehnen darf, würde ich sagen, es ist vielleicht der Kampf mit sich und dem Sein.

Als Fazit ist zu sagen, dass die Werke berühren und eine intensive Ausstrahlung haben. Sie sind aber auch recht „glatt“ und die Emotionen sind nicht sofort zu greifen. Es hat sich aber, wie so oft, gelohnt einen neuen Künstler kennen zu lernen, eine neue Perspektive wahrzunehmen und Vergleiche zu ziehen.





Das Gerhard Marcks Haus (Am Wall 208, 28195 Bremen)
Öffnungszeiten: Di., Mi und Fr. bis So 10 bis 18 Uhr, am Do. 10 bis 21 Uhr
Die Ausstellung ist leider nur noch bis zum 26.1. zu sehen

*zu den Bildern: Quelle ist Wikipedia, weil ich in den Räumlichkeiten leider nicht fotografieren durfte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Freue mich über jeden Kommentar (solange er nicht beleidigend ist!)