15. Juni 2012

El Greco und die Moderne


"El Greco und die Moderne" im Düsseldorfer "Museum Kunstpalast"

"El Greco und die Moderne" - Unter diesem Titel läuft die sehr umworbene Ausstellung mit 40 großformatigen Werken des Meisters El Greco (1541 bis 1614). Neben den Werken des in Griechenland geborenen Künstlers, steht die Rezeption um 1900 im Fokus. Künstlergruppen und einzelne Künstler der Zeit "erkannten im Alten Meister eine der Vaterfiguren der Moderne". So beschreibt wenigstens der Internetauftritt vom Düsseldorfer Museum Kunstpalast die Ausstellung. 


In Düsseldorf (und auch sonst in der Republik) kommt man schwer um Werbung zur Ausstellung vorbei.

In den etwas abgedunkelten Räumen des Museums entsteht schnell eine tragende, würdevolle Stimmung. Die Bilder sind gut ausgeleuchtet und erhalten dadurch den nötigen sakralen Anstrich. Was aber leider auch auffällt, ist der undurchschaubare Aufbau der Ausstellung. So wurden wir vom Einlasspersonal hingewiesen, wie wir zu laufen haben (nämlich in beiden Räumen im Uhrzeigersinn). Andere Besucher haben diese Information scheinbar nicht erhalten und liefen etwas planlos herum. Auch das es zwei Räume gibt (der Zweite ist im anderen Flügel des Gebäudes) wurde uns zwischenzeitlich von einer Aufsichtsperson mitgeteilt. Er selber sagte, dass die Ausstellung eher mangelhaft ausgeschildert wäre.


Merchandising-Stand mal anders: Currywurst im El Greco Imbiss

Die Bilder El Grecos beeindrucken und die Gegenüberstellung zu den Malern der Moderne ist wirklich gelungen. Ob Beckmann, Picasso oder Cézanne - es werden immer Rückschlüsse auf den "Alten Meister" gemacht und diese sind dann auch noch gut nachvollziehbar. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, es wird über das Ziel hinaus geschossen. In dem einen  Fall gleichen sich der Faltenwurf in einem Bild von El Greco und einem Maler der Moderne ein wenig. Dieser Maler der Moderne hatte dann auch noch 5 Jahre vorher El Grecos Bilder gelobt. Aber ob man dann dieses gleich in direkte Verbindung setzen muss? Für mich wirkte es dann doch überzogen. Aber das sind nur kleine Ausnahmen. Insgesamt lohnt sich die Ausstellung alle mal.


Auch Thomas Baumgärtel war schonmal in Düsseldorf mit seiner Banane (...und das aus Köln)

Noch kurz der Hinweis zu meiner Leidenschaft mit der Audioführung durch Ausstellungen zu ziehen. Eigentlich ist sie ganz gelungen!  An manchen Stellen ist aber ohne mir ersichtlichen Grund zu lang, an anderen dann wieder zu kurz gefasst. Was aber tunlichst unterlassen werde sollte, ist sich den Monolog in der Einführung an zu hören (ist von irgendeiner wichtigen Person im Haus). Der Text und vor allem die Stimme könnte auch gut als Schaftablette durchgehen (ein wenig mehr Leidenschaft wäre schon angebracht). Für 3€ ist es aber eben nicht so schlimm, wenn die Führung nicht ganz überzeugt. Wer das passende Endgerät zu Hand hat, kann sich den Audioguide zur Ausstellung auch kostenfrei heruntergeladen.



Gute Idee, auf dem Vorplatz kann man chillen!

Nochmal als Fazit. Ich habe es an keinem Zeitpunkt bereut nach Düsseldorf zu fahren und würde es jedem empfehlen. Es gibt eben den einen oder anderen Punkt zu kritisieren, aber insgesamt war es ein schöner Ausflug. Was mich wirklich gefreut und gereizt hat war der Titel der Ausstellung - und dem ist sie auch gerecht geworden. Die Ausstellung dauert noch an bis zum 12. August und kostet 10 bis 14 €.


...und Tschüss!

1 Kommentar:

  1. Constanze Zawadzky2. Juli 2012 um 23:20

    Hallo zusammen,
    mein Name ist Constanze Zawadzky und ich bin Bildpatin der "Mater Dolorosa" von El Greco. Das Museum Kunstpalast hat 12 Bildpaten ausgesucht, die über Facebook Werbung für ihr Bild und die Ausstellung machen. Der Bildpate mit den meisten "Gefällt mir"-Klicks gewinnt eine Reise nach Toledo, der Wirkungsstätte EL Grecos.

    Deswegen würde ich mir freuen, wenn ihr unter folgendem Link für mich abstimmt:

    http://www.smkp.de/ausstellungen/ausblick/el-greco/bildpaten/constanze-zawadzky.html

    DANKE!!

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